Sonntag, 24. August 2014
Good morning Vietnam
In Vietnam beginnt der Tag wie immer mit einer Pho. Das ist eine kräftige Suppe mit Reisnudeln viel Sojasprossen, Limettensaft, Kräutern und wahlweise mit Hühner oder Rindfleisch. Schmeckt einfach toll nach 10 Monaten fast suppenfrei.

Wir landeten schon sehr früh in Ho Chi Minh City, dem ehemaligen Saigon. Die Stadt wurde nach dem Vietnamkrieg und nach Abzug der Amis nach Onkel Ho benannt. Dem alten Kommunisten. Auch sonst ist der Kommunismus in Vietnam was ganz normales. Was sollten sie auch sonst anderes tun. Es geht halt auch mit. Und nach dem sich Vietnam sich dem Weltmarkt geöffnet hat ist auch der Kapitalismus ins Land eingezogen. Es geht halt auch nicht ohne.
Unser Quartier bezogen wir bei Familie Long, die in kleines, sauberes Hostel mitten in Distrikt 1 betreiben. Frau Long ist einfach prima. Sie erklärte uns sofort in einem lupenreinen Englisch alle Sehenswürdigkeiten der Stadt. Also nix wie los, mit Tao, einer berliner vietnamesin, die auf Heimaturlaub war. Augen zu und durch den dichten Rollerverkehr.

Zu erst genossen wir die Hektik und den Menschentrubel in China Town. Seine zahlreichen Tempel und Pagoden sind ein echtes muss. Danach ging es dann zum Pho essen, denn nicht nur morgens sondern eigentlich zu jeder Tages Zeit schmeckt diese Suppe einfach vorzüglich. Und das trotz fast 35 °C Außentemperatur. Nach der Suppen war dann auch erst mal ein Schläfchen von Nöten. Wir mussten Kraft sammeln für unser Abendprogramm, das Wasserpuppentheater. Wird in Vietnam schon seit über 500 Jahren aufgeführt. Es war einfach sehr sehenswert. Aber da gehen die Meinungen bei uns beiden deutlich auseinander. Jonas fand es eher durchschnittlich. Janine fantastisch.

Der zweite Tag ging dann mit Glasnudeln los, den bei Familie Long wird natürlich nur vietnamesische Küche angeboten. Kann man sich dran gewöhnen, muss man aber nicht. Jasmintee finden wir nämlich beide ganz schrecklich. Der Geschmack hat immer was von Waschmittel. Nach dem Frühstück erst mal Kultur. Ab ins Kriegsmuseum. Ist auch sehr sehenswert, wenn man auf so was steht. Es gab Waffen, Antikriegsplakate und jede Menge Bilder von schlimmen Kriegsopfern zu begucken. Auch Bilder von Vietnamesen nach dem Krieg wurden dort ausgestellt. Jetzt erst wurden uns die Ausmaße des Krieges erst richtig klar. Die Folgen von Agent-Orange sind noch heute zu spüren. Immer noch werden Kinder geboren, die unter den folgen von Dioxinen schwerst missgebildet sind. Nach dem Museum ist uns dann auch der Appetit komplett ausgeblieben. Mit etwas komischer Stimmung ging es dann weiter zum Postamt. Wir hatten ja noch eine Mission zu erfüllen. Thomas (ein guter Freund der Familie) hatte uns gebeten für seinen Vater, der schon seit Jahrzehnten Briefmarken sammelt, Briefmarken aus Vietnam zu schicken. Also rein ins Postamt uns erst mal Briefmarken und Postkarten gekauft. Der Rest des Tages gestalteten wir dann mit einer Shoppingtour. Unsere Rucksäcke waren ja leer (wir hatten ja alles Basti mitgegeben) und bald sollte ja auch Christof kommen und neue Sachen wieder mit nach Deutschland nehmen.

Zur Zeit haben wir nicht mehr die Lust lange mit dem Bus zu fahren, also entschieden wir uns mit dem Flugzeug nach Hanoi zu fliegen um Christof von hier in Empfang zu nehmen. Aber vorher machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Ninh Binh. Der Weg dahin gestaltete sich als etwas Abenteuerlich. Der viel zu volle klein Bus in dem wir saßen, und so gut wie niemand Englisch sprach, hielt überall an um noch weitere Fahrgäste einzusammeln. Es wurden einfach Holzbretter in den Mittelgang zwischen die normalen Sitze geklemmt. Dort haben es sich die Leute dann bequem gemacht. Oder sie Standen einfach im Gang. Während der Bus sich noch im Stadtbereich aufhielt, mussten alle Fahrgäste ihre Vorhängen zu ziehen. Man erklärte uns dann in schlechtem Englisch, dass das nötig wäre, damit die Polizei nicht sieht wie viele Personen im Bus sitzen und oder stehen. Ja genau! Wir waren ja nur 15 Mann mehr als es wirkliche Plätze gab. Willkommen im Kommunismus. Hier hat jeder das recht auf einen Platz im Bus. Bis wir es geschafft hatten dem Busfahrer klar zumachen wo wir eigentlich in Ninh Binh aussteigen wollten, vergingen die zwei Stunden Busfahrt wie im Flug. Reibungsloses Einchecken im Hotel und dann ab in den ersten Supermarkt. Es gibt in dem Dorf auch nur einen. Und wer hätte es gedacht, aber wir beiden waren wohl die Hauptattraktion an diesem Abend. Denn kaum hatten wir den Laden betreten, richtteten sich die gesamte Aufmerksamkeit auf uns. Wir wurden von Kindern angegafft, mussten winken bis uns der Arm abfiel und wurden von jedem begrüßt. Die Kinder hatten den meisten Spaß an uns. Es kommt halt nicht ganz so oft vor, dass sich Touristen nach Ninh Binh verirren. Aber wer hatte das nach so einer Busfahrt auch für möglich gehalten? Die Hauptattraktion von NB, ist eine Fahrt mit einem kleinen Ruderboot durch die Reisfelder und die Besichtigungen von einigen auf Bergen gelegenen Tempeln. Wir beschlossen dafür einen ganzen Tag einzuplanen. Es war einfach toll. Die Bootsfahrt dauerte ca. 1,5 Stunden und ging durch eine einfach umwerfende Landschaft. Siehe Bilder.



Der Weg zum Tempel stellte sich als eine körperliche Herausforderung dar. Er liegt nämlich ganz oben auf einer Bergspitze. Treppen und noch mal Treppen galt es zu überwinden. Wir hatten auch gerade die Mittagssonne über uns, was die Sache nicht gerade vereinfachte. Aber nach der ganzen plackerei wartete dann oben Buddy Sativa auf uns und eine Tolle Sicht auf die Reisfelder und den Fluss auf dem wir zu vor Boot gefahren sind. Der Abstieg ging dann etwas leichter und schneller.

Am nächsten Tag ging es dann auch schon zurüch nach Hanoi. Aber dies mal mit dem Touribus. Man muss sich ja auch mal was gönnen.
Janine und Jonas

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Das war bestimmt lustig im Supermarkt. Hab schon drauf gewartet das irgendein Dschungel Volk euch da behält und anbetet weil die denken ihr seid aus einer Prophezeiung entsprungen. Vielen vielen vielen Dank für eure schöne Karte damit macht ihr mir immer sehr viel Freude!

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