Montag, 29. September 2014
Auf den Spuren von Lara Croft
Angekommen in Siem Reap mussten wir erst mal ein Einreisevisum beantragen. Das war garnicht so einfach wie gedacht. Um diese Visum zu erhalten muss man erst mal 20 US$ pro Person aufbringen, sowie Passfotos. Aber woher US Dollar nehmen, wenn der einzige Geldautomat im Transitnbereich kaputt ist? Hatten wir doch unsere letzten Dollar in Vietnam ausgegeben, weil wir dachten wir bräuchten sie nicht mehr. Na toll. Also musste Jonas ganz illegal über die Landesgrenze treten um dort mit unserer MasterKarte Geld anheben. Dies war natürlich mit doppelten Kosten verbunden. Unsere Kasse zu Hause nimmt richtig viel Gebühren fürs Bargeld ziehen im Ausland und zusätzlich kostet die Geldabholung auch noch bei der kambotschanischen Bank fünf Dollar. Da fragt man sich doch, ob der Geldautomat im Transitbereich nicht vielleicht mit Absicht kaputt ist! Dort hätten wir nämlich ohne Probleme und ohne Kosten Geld abholen können. Danach stellten wir uns an die immense Menschenschlange an, um dann endlich mal legal ins Land einzureisen. Die ganze Aktion kostete uns fast zwei Stunden. Aber es hat sich gelohnt. Draußen vor dem Flughafen tummelten sich, wie immer allerhand von Taxifahrern. Wir nahmen den erst Besten und ließen uns direkt ins Hotel bringen. Schon auf der Fahrt dort hin versuchte er uns eine Tagestour nach Angkor Wat aufzuquatschen. Aber den Preis den er uns nannten kam uns einfach viel zu hoch und zu überteuert vor. Wir entschieden uns daher, erst mal im Hotel nachzufragen. Denn oft mals (nein, eigentlich immer) bekommt man dort eine bessere Auskunft als im Taxi. Und auch sonst sollte man sich im Ausland immer mehrere Angebote ansehen. Hier lauern einfach oft mals eine Touristenabzocke. Was einem auf den ersten Blick als tolles Angebot erscheint, ist auf den zweiten Blick viel zu überteuert.
Unser Hotel, eine alte Villa etwas abgelegen vom Stadtzentrum, war genau das was wir mögen. Wir hatten uns im vorhinein für die etwas abgelegenere Unterkunft entschieden, denn wen man den ganzen Tag zwischen Millionen von Touristen unterwegs ist, braucht man abends einfach mal seine Ruhe. Auserdem bietet diese Art von Unterkunft immer etwas mehr Persönlichkeit. Man ist nicht wie in einem Megahotel einer von vielen sondern, wie in unserem Fall, zwei von vieren. Die Villa bietet Platz für insgesamt acht Leute und da gerade Nebensaison war, genossen wir sogar noch einen Privatstatus. Kim (kambodschanerin), die Pächterin dieser Villa, ist einfach nur super toll. Wir können auch mit recht behaupten, dass diese Unterkunft mit Abstand die Beste war. Da musste man erst um die ganze Welt fahren um so eine Unterkunft zu finden. Von Kim erfuhren wir dann auch die besten Tips und die besten Routen um uns möglichst viele von Angkor Wat und den Tempeln drumherum anzusehen. Kim selber hatte sich ein gutes Netz von Tuck-Tuck Fahrern aufgebaut. Die man für 15 US$ am Tag buchen konnte. Für den ersten Tag beschlossen wir uns die Tempel an zusehen, die etwas weiter entfernt liegen.



Der Eintritt für die Tempel beträgt 20 US Dollar am Tag. Zwei Tage kosten daher 40 Dollar und der dritte Tag ist kostenlos. Man kann sogar Wochentickets kaufen. Das war uns aber zufiel des Guten, hatten wir doch nur vier volle Tage vor Ort. Drei Tage reichen aber vollkommen aus um einiges zu sehen. Und irgendwann reicht es dann auch mal mit alten zum teil von Pflanzen überwachsenden Steinen. Am ersten Tag häuften sich unsere Fragen über die Religion und dem warum? wieso? was halt? Leider war des Englisch unseres Fahrers nicht das Beste uns so mussten wir mit der Fragerei warten bis wir zurück im Hotel waren. Die arme Kim wurde dann von uns mit Fragen bombardiert. Und auch Google musste unseren Wissensdurst stillen. Kim beantwortete alle unsere Fragen mit einer Engelsgeduld. Dafür danken wir ihr aus tiefstem Herzen. Denn so viel wie wir in diesen Paar Tagen über den Hinduismus und den Buddhismus erfahren haben kann uns keiner mehr nehmen. Einfach tolle Weltreligionen. Und von unserer garnicht so verschieden. Außerdem sind wir große Freunde von interessanten Geschichten und die Religionen sind voll damit.

Am zweiten Tag schauten wir uns dann Angkor Wat selbst an, den größten und besterhaltenen Tempel in Kambodscha. Natürlich total überlaufen von Touristen. Aber auch die wissen wo es schön ist. Und dort ist es wirklich schön. Man kann sogar ein bisschen die heilige Aura spüren. Einfach ein ganz besonderer Ort auf dieser Welt.



Sehr beeindruckt waren wir auch von einem Tempel, der aus tausenden von Gesichtern besteht. Überall wo man sich auf dem Tempelgelände befindet, wird man von mehreren Gesichtern angestarrt.

Abends löcherten wir dann wieder die arme Kim, der es aber anscheinend gefiel unsere Fragen zu beantworten. Da wir uns am zweiten Tag nicht alles von Angkor Wat ansehen konnten, (es war gerade Buddha-Sonntag und der Tempel nicht für Touristen geöffnet) entschieden wir uns dafür unseren dritten Tag nur mit Angkor Wat zu beginnen. Bewaffnet mit einem Audioguide, den wir uns zuvor im Internet runter gelangen haben, ging es dann noch mal zu den Ruinen. Außerdem hatten wir uns für den letzten Tag auch die Ruinen von Ta Prohm aufbewahrt. Dieser Tempel ist bekannt geworden durch den Film Tom Raider. Wenn man durch die Tempel Anlage läuft, hat man das Gefühl, der Tempel wird nur noch von den Bäumen zusammen gehalten, die über all durch die Mauern gewachsen sind.

Nach diesen vier Tagen glühten unsere Fotoapparate. Kambodscha hat uns so gut gefallen, dass uns der Abschied echt schwer viel. Auch der Abschied von Kim viel uns sehr schwer. Täglich wurden wir von ihr mit heimischen Speisen und exotischen Früchten verwöhnt. Sie ist uns in den paar Tagen unheimlich an Herz gewachsen. Wir wünschen ihr für ihre Hochzeit im November (mit einem deutschen) alles liebe und gute. Alles in Allem: Wer in Asien ist sollte Angkor Wat auf keinen Fall versäumen. Und auf jedenfalls bei Kim übernachten.
Janine und Jonas

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